Stress-Management während der Gesundheitskrise

Stress-Management

Die Coronavirus-Pandemie hat die Art und Weise, wie wir heute leben und arbeiten plötzlich und tiefgreifend verändert. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass jeder Mensch in solchen Situationen anders reagiert und dass es in Ordnung ist, sich besorgt, ängstlich oder gestresst zu fühlen.

Wir haben wohl gelernt, mit Stress umzugehen, der heutzutage Teil unserer Alltagssprache geworden ist. Der Ausdruck „Stress“ beschreibt eine Bandbreite von Problemen und Schwierigkeiten, denen wir uns bei der Anpassung an die Veränderungen oder Herausforderungen unseres täglichen Lebens ausgesetzt fühlen. Letztere sind gerade jetzt besonders stark, signifikant und vor allem abrupt eingetreten.

Viele Menschen entdecken zum ersten Mal die Regeln einer individuellen Freiheitseinschränkung, eine völlig neue Situation für alle unter 75-Jährigen. Wir haben keine Anhaltspunkte für solch hohen Stress. Wir haben keinen Krieg erlebt…

Diese Gesundheitskrise wirft viele Fragen auf, die nicht immer beantwortet werden und erweckt somit verschiedene Befürchtungen : Angst zu erkranken, Angst einer wirtschaftlichen Krise, Angst um den Job, Angst vor der neuen Arbeitsweise, Angst nicht in Urlaub fahren zu können…

Wie können wir mit diesen Gefühlen umgehen und unser Wohlbefinden gerade jetzt verbessern?

Wir haben bereits in dem Blog-Beitrag „Coronavirus“ darüber gesprochen, wie wichtig es ist, die Nachrichten nur einmal am Tag zu sehen, denn 24-Stunden-Nachrichten können unerbittlich und überwältigend sein. Auch die Tatsache, die Pandemie bewusst aus dem Gedächtnis zu „verdrängen“ und uns auf positive Dinge, die uns glücklich machen, zu konzentrieren, kann uns helfen.

Ein paar praktische Ideen von Coach-Werkzeuge:

Zunächst einmal ist es sehr wichtig zu sagen, dass es in Ordnung ist, sich so zu fühlen, und sich daran zu erinnern, dass wir uns nur vorübergehend in dieser Situation befinden. Die Dinge werden sich verbessern und diese Gefühle werden vorübergehen.

Kontrolle übernehmen – Worüber habe ich im Moment die Kontrolle?

Abgesehen von den Distanzierungs-Maßnahmen, liegt die Ausbreitung und Bekämpfung des Virus außerhalb unserer Kontrolle. Deshalb ist es an der Zeit, uns mit all den Dingen zu befassen, die wir kontrollieren können, wie z.B. die Aufrechterhaltung einer täglichen Routine auf der Grundlage der neuen Normalität. Wir wollen nicht, dass Angst unser Leben kontrolliert. Jeder Mensch kann seine eigene Denkweise und somit auch seine Angstgefühle kontrollieren, einschließlich in Bezug auf das Virus. Wir könnten uns auch damit zufriedengeben, alles zu tun, was in unserer Macht steht, um das Risiko für uns selbst und unsere Lieben zu verringern.

Ruhe bewahren – Was kann ich tun, um ruhig zu bleiben?

Man kann für sich eine Liste all der Dinge erstellen, die beruhigend wirken. Jeder hat diesbezüglich andere Bedürfnisse: Musik, Meditation, Atemübungen, Yoga, Fernsehen, Lesen oder Hobbys, die den Geist beschäftigen. Es geht nicht darum, sich aufzuzwingen, alle diese Bedürfnisse gleichzeitig zu befriedigen, sondern diese Dinge langsam und zwanglos anzugehen.

Man kann sich auch Pausen einzulegen, in denen man sich von seinem sozialen Netzwerk und den Nachrichten abschirmt.

Es kann interessant sein, darüber nachzudenken, welche Auswirkungen die jeweiligen Gesprächspartner auf die eigenen Gefühle haben. Man sollte sich auf die Menschen konzentrieren, die einem ein positives oder glückliches Gefühl verleihen und mit diesen Menschen mehr Zeit verbringen.

Bewusstsein – was kann ich tun, um mich zu entspannen?

Entspannung ist ein wichtiger Teil der Stressbewältigung. Sich an einen ruhigen Platz setzen und bewusst tief ein- und ausatmen hilft, zu verstehen, wie man sich fühlt. Man erlebt den gegenwärtigen Augenblick vollkommen und löst sich von allen anderen Gedanken. Man sollte sich die Zeit nehmen, schwierige Emotionen zu beobachten und sich voll auf seine Sinne zu konzentrieren.

Die folgende einfache Meditationstechnik, nimmt nur ein paar Minuten in Anspruch:

  • Suchen Sie sich einen ruhigen Platz: Setzen Sie sich auf einen Stuhl, und legen Sie Ihre Hände auf die Knie. Sie können sich auch auf den Boden, mit angewinkelten Beinen, setzen. Sie müssen nur entspannt und bequem sitzen und einen geraden aber nicht steifen Rücken halten.
  • Schauen Sie in die Ferne: Versuchen Sie nicht, sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren, sondern lassen Sie Ihre Augen langsam aus dem Fokus geraten. Wenn Ihre Sicht verschwommen wird, schließen Sie Ihre Augen und entspannen Sie sich.
  • Ein- und Ausatmen: Atmen Sie tief durch die Nase ein und lassen Sie dann die Luft durch den Mund wieder heraus. Tun Sie dies mindestens fünf Mal und hören Sie auf Ihre Atmung, damit Sie Ihren Geist von allen anderen Gedanken befreien.
  • Bleiben Sie so lange wie nötig sitzen: Atmen Sie nun sanft und konzentrieren Sie sich auf Ihre Sinne. Nehmen Sie einfach wahr, was Ihr Körper in diesem Moment fühlt. Wenn Sie sich bereit fühlen, öffnen Sie sachte die Augen und genießen Sie das ruhige Gefühl. Sie sind jetzt bereit, sich der Welt zu stellen.

Wie funktioniert Stress?

Stress ist in erster Linie ein neurologischer und psychobiologischer Prozess. Dieser Prozess umfasst all das, was mit einem Individuum geschieht, wenn es mit einer Veränderung konfrontiert wird, die als Schwierigkeit empfunden wird und mit der das Individuum bewusst oder unbewusst versucht, zurechtzukommen.

Es kann Krankheiten (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Polyarthritis…), indirekte Krankheiten (Abhängigkeit: Rauchen, Alkoholismus, Übergewicht, Essstörungen…) oder psychosomatische Symptome (Tachykardie, Bauchschmerzen, Ekzeme, Gürtelrose oder Herpesanfälle, übermäßiges Schwitzen, Stottern, Zittern…) hervorrufen.

Stress ist keine Emotion, obwohl er viele Emotionen mobilisiert (Angst, Besorgnis, Abneigung, Furcht …), die wir jedoch beeinflussen können.

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