Die Theorie der multiplen Intelligenzen besagt, dass es mehrere Arten von Intelligenz gibt. Diese Theorie wurde erstmals 1983 von Howard Gardner (amerikanischer Psychologe, geb. 1943) vorgeschlagen und dann 1993 erweitert.
Wir sind alle intelligent, aber jeder auf seine eigene Weise
Howard Gardner definiert Intelligenz als eine Fähigkeit oder eine Reihe von Fähigkeiten, die eine Person in die Lage versetzt, Probleme zu lösen oder ein Projekt zu entwerfen, das in einem bestimmten kulturellen Kontext wichtig ist. Er definierte zunächst 8 multiple Intelligenzen und dann eine 9. (existenzielle Intelligenz), die er nicht als Intelligenz im eigentlichen Sinne ansah. Die vielen Personen, die seine Arbeit nach ihm aufgegriffen haben, haben sie jedoch als solche betrachtet.
Die multiplen Intelligenzen entdecken
Sprachlich-linguistische Intelligenz
Dies ist die Fähigkeit, leicht mit Worten, mündlich und schriftlich, umzugehen und komplexe Ideen auszudrücken.
Logisch-mathematische Intelligenz
Besteht in der Fähigkeit, zu rechnen, zu messen, Logik anzuwenden und mathematische und naturwissenschaftliche Probleme zu lösen.
Bildlich-räumliche Intelligenz
Sie ermöglicht es uns, mental eine räumliche Darstellung der Welt und der Dinge zu entwickeln. Die Verwendung dieser Intelligenz ist für alle Arten von Aktivitäten erforderlich, die irgendeine Form der Erstellung im visuell-räumlichen Bereich erfordern.
Intrapersonelle Intelligenz
Dies ist die Fähigkeit zur Introspektion, analytischen Psychologie und Selbsterkenntnis. Es ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu entschlüsseln, offen zu bleiben für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Diese Form der Intelligenz erlaubt es, eine Repräsentation von sich selbst zu bilden, die dazu verwendet werden kann, das eigene Leben besser zu bewältigen.
Körperlich-kinästhetische Intelligenz
Die körperlich-kinästhetische Intelligenz wird vor allem von Hochleistungssportlern oder zahlreichen Berufen wie Tänzern, Handwerkern oder auch Chirurgen genutzt. Es ist die Fähigkeit, den eigenen Körper einzusetzen, um eine Idee, ein Gefühl oder eine bestimmte körperliche Aktivität auszudrücken.
Musikalisch-rhythmische Intelligenz
Musikalische Intelligenz wird auch als „ein gutes Ohr haben“ bezeichnet und ist die Fähigkeit, in Rhythmen und Melodien zu denken.
Naturalistische-Ökologische Intelligenz
Gefragt bei Zoologen, Botanikern und sogar Archäologen, bietet die naturalistische-ökologische Intelligenz eine besondere Sensibilität für Naturphänomene. Sie ermöglicht es uns, die Umwelt, in der wir leben, zu verstehen.
Existenzielle Intelligenz
Sie wird auch spirituelle Intelligenz genannt und definiert sich durch die Fähigkeit, den Ursprung und die Bedeutung der Dinge zu hinterfragen. Eine Person, die diese spirituelle Intelligenz kultiviert, interessiert sich oft für Philosophie, geistige Strömungen, persönliche Entwicklung oder Mathematik.
Interpersonale Intelligenz (auch zwischenmenschliche oder emotionale Intelligenz genannt)
Diese besondere Form der Intelligenz bringt Empathie mit sich, die ein echtes Verständnis für den anderen ermöglicht. Auch „Emotionaler Quotient“ (EQ) genannt, ermöglicht die interpersonale Intelligenz einer Person, die sie besitzt, auf korrekte und angepasste Weise mit anderen zu agieren und zu reagieren. Es erlaubt, die verschiedenen Charaktere, die Nuancen des Temperaments, die Beziehungen zwischen zwei Menschen zu erfassen.
Jede Form von Intelligenz hat seinen Wert
Auch wenn sie nicht alle auf der gleichen Ebene bewertet – oder sogar manchmal anerkannt – werden, scheinen diese multiplen Intelligenzen dennoch unverzichtbar zu sein und sich gegenseitig zu ergänzen.
Wir alle besitzen ein wenig von jeder dieser multiplen Intelligenzen. Von Geburt an – was manche als Talent bezeichnen – oder aus anderen Gründen, die mit unserer Umgebung und unserer Arbeit zusammenhängen, ist jeder von uns einzigartig und entwickelt bestimmte Intelligenzstrukturen mehr als andere.
Es ist daher nicht angebracht, einen Menschen, geschweige denn ein Kind, nach seiner Fähigkeit zu beurteilen, sich in dieser oder jener Art von Intelligenz zu entwickeln. Er oder sie kann in einer Kategorie sehr schlecht und in einer anderen sehr gut sein.
Im Coaching ist es wichtig, unseren Kunden zu helfen, auf Ihren „Stärken“ aufzubauen, realistische Ziele zu formulieren und Kompetenzen zu entwickeln. Der erste Schritt hierzu ist die Bewusstseinsschaffung: durch gezieltes Hinterfragen, können Sie Ihre Kunden dabei unterstützen, die „Landkarte“ ihrer multiplen Intelligenzen zu erstellen.
Neben dem IQ gibt es jetzt auch den EQ (Emotionaler Quotient)
Die Sprachlich-linguistische und logisch-mathematische Intelligenzen sind diejenigen, die in der Schule am meisten gelehrt und hervorgehoben werden. Sie werden durch den allbekannten IQ-Test gemessen. Und auch in der Berufswelt gibt man dessen Fähigkeiten einen hohen Wert.
Je nach Beruf, kann die eine oder andere Art von Intelligenz einen besonders wichtigen Stellenwert bekommen (Naturalistische-Ökologische Intelligenz für Wissenschaftler zum Beispiel).
Die interpersonale, emotionale Intelligenz wurde lange Zeit unterschätzt und unterbewertet. Sie wird jedoch heutzutage mehr und mehr im Unternehmen gefordert. Im Führungsbereich macht sie den Unterschied zwischen einem Manager und einem Leader, der nicht nur technische Kompetenzen vorweist, sondern auch die Fähigkeit besitzt, eigene und auch Emotionen anderer zu verstehen, zu identifizieren, auszudrücken und zu regulieren. Der hierdurch erfolgreiche Umgang mit anderen Menschen fördert den allgemeinen Erfolg des Unternehmens.
Wenn Sie dieses Thema vertiefen möchten, und wissen wollen wie man die emotionale Intelligenz coacht, können Sie in unserem Shop das E-Book „Emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz“ erwerben.
(cc) Coach-Werkzeuge 2021, der Artikel kann kopiert und verteilt werden, unter der Voraussetzung, dass die Originalquelle zitiert und dessen Link weitergeleitet wird.