Überlegungen zu Emotionen gibt es schon seit langem. Lange Zeit wurden sie als „Leidenschaften“ betrachtet, die das reibungslose Funktionieren der Vernunft behindern. In der Antike betonten einige Philosophen die Überlegenheit der Vernunft gegenüber den Emotionen. Sie forderten ihre Mitmenschen auf, diese zu unterdrücken. In der Renaissance und vor allem im 19. Jahrhundert mit der Romantik erhalten die Emotionen wieder einen potenziell funktionalen Stellenwert. Sie werden zumindest als nicht negativer Teil des Menschen anerkannt.
Insbesondere mit dem Aufkommen der Forschungsarbeiten der Neurowissenschaften werden die Emotionen rehabilitiert. Sie nehmen einen „vitalen“ Charakter an und spielen vielfältige, komplexe und lebenswichtige Rollen im Funktionieren des Individuums.
5 Komponenten charakterisieren eine Emotion
- Gedanken, die durch die Situation hervorgerufen werden
- Biologische Veränderungen
- Eine Tendenz zur Handlung
- Ausdrucks- und Verhaltensänderungen
- Das Erleben einer bestimmten subjektiven Erfahrung
Im Allgemeinen werden sechs grundlegende und universelle Emotionen unterschieden: Wut, Angst, Ekel, Überraschung, Freude und Traurigkeit. Sie treten spontan und unwillkürlich auf. Sie sind durch den bewussten Willen nur schwer kontrollierbar.
Die Theorie der Evolution der Emotionen
Der amerikanische Psychologe Robert Plutchik ging 1980 davon aus, dass es acht Basisemotionen gibt: Freude, Angst, Ekel, Wut, Traurigkeit, Überraschung, Vertrauen und Vorfreude.
Seiner Meinung nach spiegeln diese Emotionen Kombinationen von Neurotransmittern wider. Mit anderen Worten einen rein biologischen Mechanismus, der sich entwickelt hat, um die Anpassung des Tieres zu erleichtern und seine Chancen auf Fortpflanzung zu erhöhen. Er verteidigte ihre Vorrangstellung, indem er zeigte, dass jede von ihnen ein Verhalten auslöst, das einen hohen Überlebenswert hat. Beispielsweise inspiriert Angst die Flucht- oder Kampfreaktion, Wut die Verteidigung des Erreichten, Traurigkeit impliziert die für die Selbsterhaltung des Organismus wichtige Ruhephase, Freude die Suche nach Ressourcen etc.
Er brachte seine Theorie der Evolution der Emotionen vor, um seine Erklärung der psychologischen Abwehrmechanismen zu untermauern. Plutchik schlug vor, dass die acht Abwehrmechanismen Manifestationen der acht Basisemotionen sind.
Er unterteilte sie in vier sogenannte primäre Basisemotionen (Angst, Wut, Freude, Traurigkeit), die mit kognitiven Mechanismen verbunden sind, die Gedächtnis und Denken beinhalten. Und vier weitere sogenannte sekundäre Basisemotionen (Vertrauen (verbunden mit Freude), Ekel (verbunden mit Traurigkeit), Antizipation (verbunden mit Wut) und Überraschung (verbunden mit Angst), deren jeweilige Funktionen die Bewahrung, der Schutz des Gelernten, die Reproduktion, die Reintegration, die Einverleibung, die Ablehnung, die Orientierung und die Erkundung wären.
Er hat sie dann in dem Modell „Das Rad der Emotionen“ mit 32 „Emotionen“ durchdekliniert. Für andere Forscher gelten diese Emotionen eher als „Gefühle“, aber der Vorteil ist, dass wir neben den 6 bis 8 Basisemotionen über eine Reihe weiterer Gefühle verfügen, die wir leichter mit unseren Klienten bearbeiten können.
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