Neben den dramatischen Auswirkungen der Gesundheitskrise und der Telearbeit auf die psychische Gesundheit geht es in dem Buch „Psychologische Gesundheit am Arbeitsplatz und Covid-19“* im Hintergrund um die Demotivation der Arbeitnehmer. Es weist auf den durch die Krise und ihr Management verursachten Sinnmangel hin. Gleichzeitig zeigt es Wege auf, wie die Demotivation der Arbeitnehmer bekämpft werden kann. Zum einen natürlich dank eines agilen Managements, aber auch durch das, was jeder Arbeitnehmer für seine eigene Motivation tun kann.
Die Covid 19-Krise hat die Demotivation der Arbeitnehmer hervorgerufen
„The Great Resignation“ bezeichnet in den USA die Bewegung vieler Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz verlassen haben. Der « Mental Health Report » des Versicherungsunternehmens AXA erwies letztes Jahr, das Deutschland, in Vergleich zu den anderen europäischen Ländern, von der Verschlechterung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz besonders betroffen ist. Rund 32% der 1000 Befragten bekennen, dass ihre psychische Gesundheit durch die Corona-Krise beeinträchtigt wurde.
Die Demotivation der Arbeitnehmer lässt sich durch mehrere Faktoren erklären, die in dem Buch von C. Nguyen* beschrieben werden. Die beobachtbaren Ursachen liegen in der Pandemie, die den Sinn der Menschlichkeit und den Sinn des Selbst in Frage stellt. Aber auch die Beziehung des Arbeitnehmers zu den Einschränkungen seiner Freiheit (erzwungene Telearbeit, wenig Zugang zu Sozial- und Erholungsräumen…) sind Gründe hierzu.
Dies hat die Maslowsche Pyramide stark in Mitleidenschaft gezogen und zu Demotivation geführt durch:
- Verlust von Sinn / Fähigkeit zur Selbstverwirklichung. Es ist der Mangel an Perspektiven in Krisenzeiten, in einem unsicheren Kontext.
- Verlust von Anerkennung und Selbstwertgefühl, verursacht durch die Bedingungen der Telearbeit. Die Isolation und bestimmte Managementpraktiken haben den Beschäftigten nicht geholfen, genügend Anreize und positive Zeichen der Anerkennung zu erhalten.
- Der Verlust des Zugehörigkeitsgefühls: insbesondere bei erzwungener Telearbeit und weil die Teammeetings auf der Ferne nicht immer partizipativ moderiert wurden. Die Tatsache, dass es nicht möglich war, sich am Arbeitsplatz zu treffen und gesellige Momente zu teilen, hat den Teamgeist und die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz beeinträchtigt.
- Der Verlust der Sicherheit. Nicht alle Arbeitnehmer sind davon betroffen, aber einige haben im Zuge der Krise ihren Arbeitsplatz verloren…
Wege zur Re-Motivation von Arbeitnehmern
Das Buch setzt sich für die Entwicklung einer Kultur der Prävention psychosozialer Risiken ein. Parallel dazu öffnet es den Weg für drei wesentliche Hebel, um die Demotivation der Arbeitnehmer zu bekämpfen:
-
Der institutionelle Hebel der Motivation
Durch eine minimale Renovierung der Büros, um sie zum Raum des Informellen und der Verbundenheit mit einem Team zu machen.
Indem man die Telearbeit durch eine Charta der Rechte und Pflichten einrahmt, damit jeder Mitarbeiter sowohl bei der Telearbeit als auch vor Ort motiviert sein kann.
-
Der Hebel für das Management
Durch die Einführung und Schulung von Managern in den besten Praktiken des hybriden Managements (Präsenz und Fernbetreuung).
Indem sie die Anerkennung der intrinsischen Qualitäten und der von jedem Mitarbeiter geleisteten Arbeit immer stärker betonen.
Indem sie Autonomie und Flexibilität zwischen Telearbeit und Präsenzarbeit zulassen, d. h. das Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben fördern.
-
Der individuelle Hebel
Dies ist zweifellos der Schlüsselhebel zur Bekämpfung der Demotivation, die durch die verschiedenen Krisen aufgedeckt wurde. Wie kann man jeden Arbeitnehmer dazu bringen, Autor und Akteur seines Berufslebens zu sein? Neben der individuellen Widerstandsfähigkeit bleibt die intrinsische Motivation der Schlüsselhebel im Kampf gegen die Demotivation. Es liegt an jedem Arbeitnehmer, den Sinn seiner Arbeit in Verbindung mit seinen tiefsten Werten und Bedürfnissen zu konstruieren. „Wir müssen die Lebensqualität am Arbeitsplatz in den Mittelpunkt stellen. Auch müssen wir mehr Coaching für Arbeitnehmer in Schwierigkeiten anbieten und mehr Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz ergreifen usw.“, zählt Christophe Nguyen auf. Ganz allgemein ist das Business- und Life-Coaching ein ausgezeichneter Hebel, um in seiner aktuellen oder zukünftigen Arbeit wieder Sinn und Motivation zu finden.
Um Ihren Kunden bei der Erkundung Ihre tiefsten Bedürfnisse zu unterstützen, finden Sie im Shop das E-Book: „Bedürfnisse coachen“.
*Santé psychologique au travail et Covid-19, von C. Nguyen und J.P. Brun
(cc) Coach-Werkzeuge 2022, der Artikel kann kopiert und verteilt werden. Jedoch unter der Voraussetzung, dass die Originalquelle zitiert und dessen Link weitergeleitet wird.